Erhaltung von Postkarten Drucken
Geschrieben von: Administrator   
Donnerstag, den 14. April 2011 um 00:25 Uhr

Einige Ratschläge zur Lagerung und Aufbewahrung, damit die raren Sammelstücke keinen Schaden nehmen.

Frei übersetzt nach "The Encyclopedia of Antique Postcards" von Susan Brown Nicholson



Das Sammeln von alten Postkarten bringt einige spezielle Fragen bezüglich ihrer Erhaltung mit sich. Die Probleme werden nur noch grösser, wenn man antike Foto- oder Postkarten-Alben im Originalzustand, wie sie zusammengestellt wurden, behalten möchte. Bei diesen alten Alben liegt der Nachteil darin, dass sie meist aus minderwertigem grünen oder schwarzen Gewebe-Papier bestehen, das Rückstände an den Ecken der Ansichtskarten hinterlässt. Wenn hingegen ein Album von bester Qualität verwendet wurde, hat das glatte Papier sich nicht bewegt und nicht geatmet und damit keine Vertiefungen auf den Karten hinterlassen. Ansichtskarten sollten deshalb aus Alben herausgenommen werden.

Die grössten Feinde von Papier sind Feuer, Wasser oder Feuchtigkeit, Dreck, Sonnenlicht, Pilze und Käfer. Wer grosse Summen in seine Sammlung investiert hat, sollte sich feuersichere Aktenschränke oder Tresore zulegen. In Schliessfächern, die kühl, trocken, dunkel und gegen Diebstahl geschützt sind, sind Sammlungen sicher.

Die Stücke sollten mit säurefreiem Papier, Pergament oder Mylar (Poyesterfilm) von einander getrennt werden, um Tintenflecken zu vermeiden.

Die Ansichtskarten sollten auf der Kante stehen - Stapeln kann Prägungen und andere Mechanismen zerstören.

Die Feuchtigkeit sollte bei 50% bis 65% Prozent liegen. Bei zu grosser Feuchtigkeit können Mikroorganismen entstehen, bei zu Trockenheit kann das Papier brüchig werden. Die Temperatur sollte unter 24 Grad Celsius liegen, da Hitze Papier schneller chemisch altern lässt.

Sonnenlicht kann Papier grossen Schaden zufügen. Falls gerahmte Postkarten aufgehängt werden sollen, muss unbedingt ein Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gewählt werden. Wenn man Postkarten rahmen lässt, muss man Museums-Ausstattung verlangen.

Dem Papier sollte nie etwas angetan werden, das man nicht einfach rückgängig machen kann. Wenn für Inventarzwecke Beschriftungen notwendig sind, sollte nur Bleistift verwendet werden. Wenn Karten in Alben festgemacht werden müssen, sollte man nur Briefmarken-Fixierungen, Fotoecken mit klarem Mylar, Leine- oder Papier-Klebeband verwenden. Nie sollte man irgendein Klebeband auf der Vorderseite der Ansichtskarten anbringen.

Händler verwenden meist Plastik-Mäppchen und Alben zum Aufbewahren. Sammler sollten dies nicht tun, ausser es handelt sich um Mäppchen oder Folien mit Archiv-Qualität. Im Gegensatz zu Sammler sind Postkarten bei Händlern selten lange in Kontakt mit diesen PVP-Aufbewahrungssystemen, da sie in andauerndem Wechsel sind.

PVP verursacht bei antikem Papier chemische Schäden, wenn es für lange Zeit darin gelagert wird. Zusätzlich besteht bei Postkarten, die nicht in einem Feuchtigkeit-reguliertem Raum gelagert werden, das Risiko, dass durch Kondensation innerhalb der Mäppchen Wasserschäden entstehen. Bei Flohmäkrten kann dies oft beobachtet werden: Wenn Gegenstände in Plastik der Sonne ausgesetzt werden, erwärmen sie sich und das dadurch entstehende Kondensatioswasser kann irreparable Schäden verursachen.

Bevor man aber gleich in Panik ausbricht wegen der Lagerung der eigenen Sammlung, sollte man sich bewusst werden, dass viele Karten schon 100 Jahre oder mehr in Alben gelagert waren, die für den Zustand schädlich waren. Sie werden vermutlich noch viel mehr Jahre überstehen, wenn man ihnen nur ein wenig vernünftige Sorgfalt zukommen lässt. Hingegen kann nur archivarische Aufbewahrung sie für die Ewigkeit erhalten.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 20. April 2011 um 07:29 Uhr